Neid

Neid

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Neid [nai̮t], der; -[e]s:
Empfindung, Haltung, bei der jmd. einem anderen einen Erfolg oder einen Besitz nicht gönnt oder Gleiches besitzen möchte:
vor Neid vergehen.
Zus.: Amtsneid, Futterneid, Konkurrenzneid.

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Neid 〈m. 1; unz.〉
1. Unlustgefühl, das jmdn. befällt, wenn er einem andern etwas nicht gönnt od. das Gleiche haben will u. es nicht bekommt
● das ist (nur) der \Neid der Besitzlosen! 〈umg.〉 ihr kritisiert das nur, weil ihr es selbst nicht habt; mir grauet vor der Götter \Neide (Schiller, „Ring des Polykrates“) ● jmds. \Neid erregen, erwecken; der \Neid frisst, nagt, zehrt an ihm; der \Neid gönnt dem Teufel nicht die Hitze in der Hölle 〈Sprichw.〉; das muss der \Neid ihm lassen 〈umg.〉 das muss auch der Übelwollende zugeben, dass er ...blass, grün vor \Neid werden 〈fig.〉; der blasse \Neid sprach aus ihm ● ich könnte vor \Neid bersten, platzen 〈umg.〉 vergehen, ich bin sehr neidisch [<mhd. nit, nid „feindselige Gesinnung; Eifersucht, Missgunst, Neid“ <ahd. nid, nidh, nith „Hass, Zorn, Neid“, got. neiþ „Neid“; zu idg. nit-, „befeinden, schmähen“; vermutl. verwandt mit nieder]

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Neid , der; -[e]s [mhd. nīt, ahd. nīd, urspr. = Hass, Groll, H. u.]:
Empfindung, Haltung, bei der jmd. einem andern dessen Besitz od. Erfolg nicht gönnt u. selbst haben möchte:
N. empfinden;
jmdn. voll[er] N. ansehen;
von N. erfüllt sein;
blass vor N. sein (emotional; sich seinen Neid deutlich ansehen lassen);
R das ist [nur] der N. der Besitzlosen; nur kein N. [wer hat, der hat]!;
vor N. erblassen (plötzlich sehr neidisch werden).

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Neid,
 
eine von Missgunst bis Hass reichende Gesinnung gegen einen anderen Menschen wegen seines Wohlergehens oder wegen Werten (Besitz, Ruhm u. a.), deren Besitz dem Neider nicht gegeben ist, ihm aber erreichbar scheint; eine vorwiegend negativ zu bewertende Triebkraft im Rahmen menschlichen Zusammenlebens, von zum Teil sehr zerstörerischer Kraft. Motiv des Neids ist immer ein allgemeiner oder gezielter Benachteiligungsverdacht, der zwar durch egalitäre Ideologien verstärkt wird, aber auch in traditionellen Gemeinschaften zu finden ist (böser Blick, Schadenzauber). Häufig strebt der Neider weniger danach, die beneideten Vorzüge zu gewinnen, als danach, dass der Beneidete sie auch nicht hat oder sie verliert (Schadenfreude). Die Griechen sprachen vom »Neid der Götter« gegen den Menschen, etwa ausgelöst durch Vernachlässigung des Opferdienstes, durch Überheblichkeit gegenüber den Göttern (Hybris) oder durch ungetrübtes Glück. In der traditionellen christlichen Lehre zählt der Neid zu den sieben Hauptsünden. (Eifersucht)

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Neid, der; -[e]s [mhd. nīt, ahd. nīd, urspr. = Hass, Groll, H. u.]: Empfindung, Haltung, bei der jmd. einem andern dessen Besitz od. Erfolg nicht gönnt u. selbst haben möchte: das ist bei ihm nichts als [der pure] N.; N. empfinden, erregen, [er]wecken; eine N. erweckende, N. erregende Karriere; jmdn. voll[er] N. ansehen; von N. erfüllt sein; vor N. bersten, vergehen, (ugs.:) platzen; blass, gelb, grün vor N. sein, werden (emotional; sich seinen Neid deutlich ansehen lassen); sie sieht gut aus, das muss ihr der N. lassen (ugs.; das muss man, trotz sonstiger Vorbehalte, anerkennen); ein Gefühl ..., darin sich Rührung und N. (neidvolle Bewunderung) vermischten (B. Frank, Tage 64); R das ist [nur] der N. der Besitzlosen; nur kein N. [wer hat, der hat]!; *vor N. erblassen (plötzlich sehr neidisch werden).

Universal-Lexikon. 2012.

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